Bei der konstruktiven Ausarbeitung der Anschlusskonstruktion zwischen Rundstahlanker und Spundwand/Ankerwand sind immer mögliche Einwirkungen aus Setzungen und Einbautoleranzen zu berücksichtigen, welche zu erhöhten Spannungen im Material führen können. Darum empfehlen wir gelenkige Verbindungen besonders in den Anschlusskonstruktionen zu Hauptwand und Ankerwand.
David Skolik
Die auf das Bauwerk wirkenden Kräfte werden über Spundwand und Gurtung in die Verankerung übertragen. An der vorderen Hauptwand liegt die Zuggurtung, die in der Regel mittels Gurtbolzen hinter der Wand (auf der Erdseite) befestigt wird, für die hintere Ankerwand wird diese als Druckgurtung, also ohne Gurtbolzen-Befestigung ausgeführt. Bei Bauteile müssen sinnvoll aufeinander abgestimmt sein, so dass keine ungewollten Schwachstellen auftreten.
Belastungen aus der Spundwand werden über Gurtbolzen in die Gurtung eingeleitet und über einen Kalottensitz in den Anker abgetragen. Der hinter der Wand liegende Ankeranschluss ist nicht so stark der Korrosion ausgesetzt.
Belastungen aus der Spundwand werden über einen Kalottensitz direkt in den Rundstahlanker abgetragen. Dadurch verringert sich der Einsatz von Gurtbolzen. Hier ist der Ankeranschluss jedoch stärker der Korrosion ausgesetzt.
Die Kräfte aus der Verankerung werden über eine Druck-Gurtung in die Ankerwand übertragen. Gurtbolzen sind hier deshalb nicht erforderlich.
Belastungen der Spundwand werden über Gurtbolzen in die Gurtung auf Kalottenplatte / Kugelmutter und somit auf den Rundstahlanker übertragen. Der hinter der Wand liegende Ankeranschluss ist nicht so stark der Korrosion ausgesetzt.
Belastungen der Spundwand werden direkt auf den Anker übertragen. Das bietet den Vorteil, dass weniger Gurtbolzen benötigt werden. Jedoch befindet sich die Ankerverbindung ungeschützt außerhalb der Spundwand im Korrosionsbereich.
Die Kräfte werden vom Rundstahlanker / Zuganker über die Gurtung direkt auf die Ankerwand übertragen. In diesem Fall sind keine Gurtbolzen erforderlich.
Biegemomente im Bereich der Anschlüsse sollten minimiert, wenn möglich ganz vermieden werden. Aus diesem Grund empfehlen wir gelenkige Verbindungen. Gelenkverbindungen ermöglichen Bewegungen in vertikaler und/oder horizontaler Richtung.
Ein geschmiedeter Augenanker wird in das Rohr einbetoniert. Die einwirkende Kraft aus der Wand wird über eine Widerlagerplatte mit rückwärtiger Mutternsicherung in den Anker eingeleitet. Das Auge wird über Laschengelenke und Verbindungsbolzen mit der Hauptverankerung gekoppelt. Die Bolzenverbindung ermöglicht den Einbau der Verankerung unter Neigung oder den vertikalen Ausgleich im Falle von Setzungen des Erdreichs.
Ein T-Anschluss besteht aus einer Widerlagerplatte mit angeschweißten Anschlusslaschen. Diese Baugruppe wird in das Rohr einbetoniert, so dass die einwirkende Kraft über die Platte aus der Wand in den zwischen den Anschlusslaschen verbolzten Augenanker eingeleitet wird. Die Bolzenverbindung ermöglicht den Einbau der Verankerung unter Neigung und den vertikalen Ausgleich im Falle von Setzungen des Erdreichs.
Eine Gelenkaufnahme des Kugelkopfankers wird in das Rohr einbetoniert. Die einwirkende Kraft aus der Wand wird über eine Widerlagerplatte mit rückwärtiger Mutternsicherung in den Anker eingeleitet. Ein geschmiedeter Kugelkopfanker der Hauptverankerung wird mit dem Anschlusselement kraftschlüssig verbunden und ermöglicht den Ausgleich der Ankerlage in vertikaler und horizontaler Richtung.
Bei diesem Anschluss der Verankerung muss besonders auf eine fluchtende Achsausrichtung zwischen den Anschlusspunkten der Hauptwand und der Ankerwand geachtet werden. In die Schlitzwand einbetonierte gelenkige Ankeranschlüsse ermöglichen eine einfache Verbindung mit der Rundstahlverankerung, sobald die Betonwand ausgehärtet ist. Neben der momentenfreien Krafteinleitung ermöglichen Gelenkverbindungen eine einfache Montage. Wir empfehlen generell gelenkige Anschlüsse, welche im Prinzip den Ankeranschlüssen bei den Rohrkombi-Spundwänden entsprechen.
Werkseitig geschweißte Baugruppen aus Zug- und Drucklasche werden beidseitig des Profilstegs durch die baustellenseitig gebrannten Schlitze der Profilflansche geführt. Die mechanisch bearbeiteten Drucklaschen werden dem jeweiligen Profilradius des HZ-M Profils angepasst, wodurch sich eine einwandfreie Lastableitung in die Zuglaschen ergibt. Die Kräfte werden über eine Bolzenverbindung in den Augenanker der angeschlossenen Hauptverankerung eingeleitet. Die gelenkige Verbindung ermöglicht den Einbau der Verankerung unter Neigung oder den vertikalen Ausgleich im Falle von Setzungen des Erdreichs.
Eine werkseitig geschweißte Baugruppe wird als Widerlager in das Doppel-Profil eingeführt und lagegesichert. Die Zuglaschen werden hierbei durch die baustellenseitig gebrannten Schlitze der Doppelbohlen-Flansche geführt. Die Kräfte werden über eine Bolzenverbindung in den Augenanker der angeschlossenen Hauptverankerung eingeleitet. Die gelenkige Verbindung ermöglicht den Einbau der Verankerung unter Neigung oder den vertikalen Ausgleich im Falle von Setzungen des Erdreichs.
Stauchgeschmiedete Rundstahlanker mit einem Schaftdurchmesser von 105/115 mm und verstärkten Gewinden M120 und M140 in ASDO355/460 sind bis zu 29 m lang und sowohl an der…
Auf einem Blick Betriebsanleitungen, Leistungserklärungen und Prüfzertifikate zum Herunterladen.